"Progressiv Unterwegs: Mit jugendverbandlichen Reisen Gesellschaft gestalten“

Die Naturfreundejugend, der Bundesjugendring, die Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend (aej) und die Evangelische Jugend von Westfalen veranstalten am 21.03.2024 den Fachtag "Progressiv Unterwegs: Mit jugendverbandlichen Reisen Gesellschaft gestalten" von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr im bUm Berlin (Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin). Am Vortag (20.03.2024) tagt von 14.00 bis 19.00 Uhr zudem die Werkstatt Jugendreisen in Berlin.

Die Jugendarbeit steht heute vor vielfältigen gesellschaftlichen Entwicklungen. In einer Zeit, geprägt von bedeutsamen Krisen wie der Klimakrise, der globalen Pandemie oder einem alarmierenden Anstieg der Kinderarmut, manifestiert sich die Relevanz der Jugendarbeit und insbesondere des Jugendreisens in noch größerem Maße.

Jugendverbandliche Reisen schaffen Freiräume für junge Menschen, sich entsprechend ihrer Fähigkeiten und Interessen beteiligen zu können. Sie bieten einen Rahmen, in dem junge Menschen innovative Ansätze und Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, weil sie unverzweckt in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten ihren Interessen nachgehen und ihre Themen vertreten können.

So bleibt das Feld der Jugendreisen keineswegs unverändert inmitten dieser gesellschaftlichen Entwicklungen. Vielmehr entwickelt es sich durch kreative Ideen und Innovationen aus den Jugendverbänden kontinuierlich weiter. Es ist ein Raum der Möglichkeiten, der sowohl den Teilnehmenden als auch den meist ehrenamtlichen Teamer*innen die Gelegenheit bietet, sich jenseits des gewohnten Alltags zu entfalten, Neues zu erproben und neue Perspektiven kennenzulernen. Die Ergebnisse dieser Prozesse sind vielfältig. So werden Apps zu klimaschonendem Reisen entwickelt, Handreichungen zu queersensiblem und nachhaltigem Jugendreisen erstellt oder Schulungen der Ersten Hilfe für psychische Gesundheit erarbeitet.

Unser Fachtag bietet die Gelegenheit, gemeinsam einen Blick auf diese Ansätze zu werfen, bewährte Konzepte auszutauschen und kreative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft des Jugendreisens und darüber hinaus zu entwickeln.

Anmeldung zur Werkstatt und/oder zum Fachtag bitte bis 29.01.24.

Das Programm des Fachtages am 21.03.24

09:30 Uhr - Ankommen & Check-in

10:00 Uhr - Begrüßung durch Wendelin Haag (Vorsitzender DBJR & Naturfreundejugend)

Grußwort von Dieter Janecek (Koordinator der Bundesregierung für Tourismus)

10:20 Uhr - Stationenlauf: Herausforderungen und Chancen im Feld jugendverbandlicher Reisen

11:00 Uhr - Podiumsdiskussion: „Jugendverbandliches Reisen in herausfordernden Zeiten“ mit

  • Emilia Fester, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Anja Troff-Schaffarzyk, MdB (SPD)
  • Ralph Edelhäußer, MdB (CDU)
  • Melissa Landfried (ehrenamtliche Freizeitleiterin und Mitglied im Leitungsgremium Landesarbeitskreis Freizeitenarbeit, Evangelische Jugend Pfalz)
  • Wendelin Haag (Vorsitzender DBJR und Naturfreundejugend)

Moderation: Shari Kohlmeyer (Referentin der DBJR-Fachstelle Jugendreisen)

12:00 Uhr - Workshopphase 1

13:30 Uhr -Mittagessen

14:30 Uhr - Workshopphase 2

16:00 Uhr - Abschluss und Ausblick

16:30 Uhr - Ende der Veranstaltung

Die Workshops

Workshop 1: Junge Queers Willkommen heißen

Angebote der Jugend(verbands)arbeit - wie beispielsweise Jugendreisen - sind zwar in den meisten Fällen offen für alle Jugendlichen und junge Heranwachsende, doch gibt es oftmals unsichtbare Barrieren. Wie eingeladen fühlen sich junge Queers? Was hält sie möglicherweise davon ab, sich für eure Jugendreise anzumelden? Was braucht es, damit sich Queers bei euch wohlfühlen? Im Workshop gibt es einen Einblick in die Lebenswelten junger Queers und Hinweise auf Stellschrauben, wie Freizeitfahrten und andere Angebote queersensibler gestaltet werden können.

Katrin Ottensmann (sie), Bildungsarbeiterin im Bereich Queersensibilisierung und Diversität

 

Workshop 2: Erste Hilfe für die Seele / Mentale Gesundheit von Jugendlichen

Psychische Symptome und Erkrankungen wie z. B. Depressionen, Ängste oder selbstverletzende Verhaltensweisen sind bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet. Wo geht es (noch) um die Bewältigung altersgemäßer Entwicklungsaufgabe in der Pubertät und wo beginnen psychische Auffälligkeiten? Wie können wir Jugendlichen im begrenzten Rahmen unserer Reisen unterstützen, wann braucht es weitergehende Hilfen und wo gibt es diese?

Lena Schweiger, Psychologin M.Sc.

Heike Bentz-Schuhbaum, Dipl. Sozialarbeiterin, Päd. Leitung Kinder- und Jugendpsychiatrie

Workshop 3: Kinder- und Jugendreisen klimaschonend(er) gestalten! Methoden für Teamende und für eure Reise mit Kindern

In diesem Workshop werden wir gemeinsam mit verschiedenen Methoden und Spielen schauen, wie Kinder- und Jugendreisen klimaschonend(er) gestaltet werden können. Dabei werden wir vor allem die Bereiche Mobilität, Verpflegung, Unterkunft und Aktivitäten anschauen und uns auch nochmal etwas grundsätzlich mit der Klimakrise befassen. Hierbei werden wir verschiedenen spielerische Methoden nutzen und einige ausprobieren/anteasern, sodass ihr außerdem Methoden kennenlernt, die ihr auch auf den Reisen mit euren Teilnehmenden machen könnt. Außerdem erhaltet ihr einen umfangreichen Ordner mit Methoden und Spielen sowie einer Rezeptesammlung für Reisen und Freizeiten. Zusätzlich wird euch die cliMATEs-App zum Planen von Reisen und mit Tipps und Tricks für mehr Nachhaltigkeit vorgestellt.

Naturfreundejugend

 

Workshop 4: Freizeiten evaluieren mit i-EVal

Das digitale und kostenfreie Tool i-EVAL zur Auswertung von Kinder- und Jugendfreizeiten (und internationalen Begegnungen) wird in diesem Workshop ausführlich vorgestellt. Der Funktionsumfang, die Handhabung, das Erstellen von Fragebögen und Einsatzmöglichkeiten stehen hierbei im Fokus. Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Auswertung erläutert und an praktischen Beispielen erläutert, wie mit Auswertungsergebnissen pädagogisch gearbeitet werden kann. Ebenso gibt es einen kurzen Einblick in die Panelstudie Kinder- und Jugendfreizeiten und den hier mithilfe von i-EVAL gewonnenen wissenschaftlichen Forschungserkenntnissen. Um das Tool ganz praktisch selbst ausprobieren zu können, bitte nach Möglichkeit ein Notebook, Tablet o.ä. mitbringen.

Thorsten Schlüter, Evangelische Jugend von Westfalen

 

Workshop 5: Inklusive Jugendreisen

Gemeinsame Reisen für alle Kinder und Jugendlichen: dieser Anspruch ist bei Weitem noch nicht erreicht, wie jüngst die Staatenprüfung der UN gezeigt hat. Aber wie kann es gelingen, aus dem „Dabeisein“ ein inklusives Miteinander auf Augenhöhe zu machen? Wie komme ich überhaupt an die Zielgruppen heran und verfügen die ehrenamtlichen Teamer*innen überhaupt über die notwendigen Kenntnisse, "besonderen" Kindern gerecht zu werden? Der Workshop zeigt Möglichkeiten auf, dem Ziel der Inklusion mit Spaß und Freude Schritt für Schritt näherzukommen.

Martina Drabner, Geschäftsführerin BAG katholisches Jugendreisen

 

Workshop 6: Prävention von Sexualisierter Gewalt auf Freizeiten und Jugendreisen

Die Prävention von sexualisierter Gewalt gehört zu den Aufgaben und dem Selbstverständnis der Jugendverbandsarbeit. Kinder und Jugendliche sind eine besonders vulnerable (verletzliche) Gruppe und müssen geschützt werden. Um jungen Menschen auf Freizeiten und Jugendreisen den bestmöglichen Schutz bieten zu können, muss Prävention als fortlaufender Schutzprozess verstanden werden. Der Workshop wird auf die besonderen Rahmenbedingungen und Grundlagen der Prävention von sexualisierte Gewalt auf Freizeiten und Jugendreisen eingehen. Wichtige Lernelemente werden sein: Grundlagen der Prävention sexualisierter Gewalt- ein Prozess; rechtliche Grundlagen und Umgang mit Mythen- geschlechssensibler Ansatz; Bausteine: Risiko- und Potenzialanalysen, Selbstverpflichtungserklärungen, erweiterte Führungszeugnisse, Ansprechperson(en), Beschwerdemanagement, Kooperationspartner*innen und Auswertung/Evaluation; Erfahrungsaustausch und Best Practice.

Hinweis: Der Workshop setzt den Fokus auf das Thema sexualisierte Gewalt auf Freizeiten und Jugendreisen. Der Workshop behandelt nicht die gesamte Palette gewaltpräventiver Maßnahmen. Sie dient der Erstellung von Schutzkonzeptbausteinen vor sexualisierter Gewalt.

Isabella Maier, Referentin für Prävention von sexualisierter Gewalt beim Deutschen Bundesjugendring

 

Workshop 7: Rassismuskritische Jugendreisen

[Beschreibung folgt]

Anthony Owosekun, Gründer von Empoca e.V.